Dritter Tag in Rio – Zuckerhut
Diese Nacht musste ich mein Zimmer zum zweiten mal mit vier bildhübschen, netten jungen Frauen teilen. Zwei waren Zwillinge aus Frankreich und die beiden anderen angehende Lehrerinnen aus Deuschland. (Hallo Marlene und Nadja). – Ich weiß. Ich bin sowas von arm dran. 🙂
Am Morgen kam die übliche Frage auf, wer was wo machen wollte. Die beiden Deutschen fragten, ob jemand mit zum Pão de Açúcar mitkommen wollte. Da der Zuckerhut sowieso auf meiner TODO-Liste stand, war ich mit Freuden dabei.
Der einzige Nachteil an der Sache war, dass die beiden vorher noch ihre Bustickets nach Iguaçu besorgen mussten. Die freundlichen Jungs vom Hostel hatten ihnen aber verraten, dass man hierzu nicht zum Rodoviária Novo Rio (dem zentralen Busbahnhof) fahren muss, sondern die Tickets auch bei einem Ticketagent in der Stadt besorgen kann.
Den Ticketagent zu finden stellte sich als nicht ganz so einfach heraus. Mit Hilfe einer freundlichen jungen Brasilianerin, die mit uns zusammen gesucht hat, wurde der Schalter dann aber gefunden. (Nicht, dass ich hier viel dazu beigetragen hätte.)
Die Tickets können jedoch nicht mit einer fremden Kreditkarte bezahlt werden. Somit machten wir uns auf die Suche nach einem Geldautomaten, um Bargeld zu ziehen. Zumindest hier konnte ich mich nützlich machen. Wie ich bereits vor meiner Reise gewarnt worden war, will nämlich nicht jeder Geldautomat auch Geld rausrücken. Das führte dann über die Zeit zu der Sorge, dass die Karte aufgrund der vielen Fehlversuche vielleicht schon gesperrt worden sein könnte.
Indem ich immer wieder die nächste Bank als weiteren Versuch vorgeschlagen habe (Ich hatte das selbe Problem schließlich auch, als ich am ersten Tag Geld holen wollte) fanden wir am Ende einen Automaten, der auch der widerspenstigeren Karte Geld abluchste.
Es war mein Glücksautomat, der auch mir damals Geld gegeben hatte. Die Welt ist doch klein.
Mit Geld versorgt konnten wir uns nun dem Abenteuer Pão de Açúcar zu Fuß widmen. Geizige Deutsche, die wir sind, hatten wir uns entschlossen, zur ersten Seilbahnstation zu Fuß zu gehen.
Die Mädels liefen zielstrebig auf den Anfang des Aufstiegs zu. Geradezu, als ob sie die Gegend bereits kennen würden.
Auf dem Weg zum Aufstieg kommt man an der Praia Vermelia vorbei. Einem netten kleinen Strand, der etwas abseits der üblichen Touristenroute direkt neben einer Militärakademie liegt.
Nach einem kleinen Picknick am Strand machten wir uns dann auf den Weg nach oben. Meine Sandalen tauschte ich ziemlich bald gegen meine bloßen Füße in, da der Weg doch etwas steiler wurde.
Auf dem Weg wurden wir von Krallenäffchen (Callitrichinae) begrüßt, welche uns an einem Punkt sogar den Weg gewiesen haben, indem sie schlicht und ergreifend den anderen Weg blockierten.
Oben haben wir den hervorragenden Blick genossen und uns ausgeruht. Nebenbei haben wir noch ein paar Kletter am Zuckerhut beobachtet.
Auf unserem Weg zurück hatte ich die glorreiche Idee, zu versuchen, zur Copacabana zu kommen.
Dummer Fakt: Ich habe vergessen, dass es einen Grund gab, warum Copacabana und Ipanema erst mit dem Bau der Tunnel von Botafogo nach Copacabana interessant wurden.
Als Resultat meiner mangelnden Erinnerung an Grundlagen der Geograpie, machten wir einen ungeplanten Trip durch Botafogo. Eine wiederum äußerst freundliche Carioca erklärte uns dann, wie wir den Weg zum und durch den Tunnel finden. Da es aber schon anfing dunkel zu werden, entschieden wir uns, den Trip abzubrechen und wieder ins Hostel zurückzukehren, bevor es zu dunkel wurde.
Blieb nur noch etwas zum Abendessen zu finden. Da die Tageslosung vegetarisch war und die die Mädels für trockene Nudeln (mit etwas Öl) votierten, entschied ich mich etwas Zwiebel dazuzugeben und falsche Spagettie aglio e olio daraus zu machen.
Damit ging dann ein sehr schöner Tag seinem Ende entgegen.
Neueste Kommentare